Recht unscheinbar von außen, fast schon Understatement, fühlt man sich beim Betreten doch direkt in ein französisches Bistro versetzt. Am Eingang kleine runde Tische zum Frühstück (auch für Hotelgäste) oder snacken, geht es mit samtverkleidetem Interieur und recht enger Bestuhlung weiter. Die Begrüßung sehr lässig, aber freundlich; Zieht sich so durch unseren gesamten Aufenthalt und triftet auch bei vollem Haus nicht ins Hektische – sehr angenehm.
Die Qual der Wahl bietet für uns die Speisekarte, die mit typisch französischen Gerichten und Nose to tail kaum Wünsche offenlässt: Tartines sind eigentlich nicht viel mehr als reine Sauerteigbrote, die luftig und mit wilder und offener Porung daherkommen, und die Basis für (fast alle) Gerichte im PetitFritz stellen. Vom Roastbeef, über den geschmorten Kalbskopf, bis zum Kalbsknochen mit Tatar werden fast alle Speisen auf geröstetem Sauerteigbrot serviert. Als Special gibt es u.A. noch ein Angebot von verschiedenen Austern oder eine Bouillabaisse. Preis-Leistung passt hier ganz wunderbar, und durch die Brotunterlage wird man mehr als satt.
Auch die, natürlich französische Weinkarte, ist fair kalkuliert und bietet Überraschungen wie einen Muscadet für 37€ oder einen Aligoté für 49€. Beides Positionen die man nicht sehr häufig in Weinkarten findet, ganz zu Unrecht! Ausreißer nach oben gibt es nicht wirklich, neben dem Blanc de Blancs von Canard Duchêne für 99€ finden wir unter den Rotweinen einen 2016 Bordeaux für 69€ als teuerste Position auf der Weinkarte. Sehr schön ist das Angebot der offenen Weine, es können nämlich alle Positionen auch glasweise bestellt werden!
Wir sind hier gerne Gast! Auch wenn wir es bisher abends auf Grund der engen Bestuhlung und der fehlenden Reservierungsmöglichkeit noch nicht gewagt haben – kommt noch 😊
- Marion Bruckner
